Notruf 112

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Notruf: 112

Einsatzübung Wümme

Einsatzdatum:19.10.2024
Stichwort:H071 - Personen im Wasser
Einsatzbeginn:09:00 Uhr
Einsatzende:12:30
Einsatzort:Wümme
Einsatzkräfte:ca. 120
Einsatzfahrzeuge: ELW 1 (Ofw. Lilienthal/Falkenberg)
LF 20 (Ofw. Lilienthal/Falkenberg)
HLF 20 (Ofw. Lilienthal/Falkenberg)
RW (Ofw. Lilienthal/Falkenberg)
MTW (Ofw. Lilienthal/Falkenberg)
LF 10 (Ofw. Sankt Jürgen)
MZF (Ofw. Sankt Jürgen)
Rettungsboot RTB II (Ofw. Sankt Jürgen)
Gemeindebrandmeister / Stellvertreter
Weitere Einsatzkräfte:Ortsfeuerwehr Ritterhude
Berufsfeuerwehr Bremen (Wasserrettung)
Freiwillige Feuerwehr Bremen-Lehesterdeich
Freiwillige Feuerwehr Bremen-Blockland
DLRG Osterholz
DLRG Bremen-Stadt
DLRG Bremen-Nord
ASB Bremen
DRK Osterholz
ÖEL Rettungsdienst Osterholz
Einsatzbericht:

Im Bereich der Wümme fand eine länderübergreifende Übung mit Einsatzkräften aus Niedersachsen und Bremen statt.

Folgende Übungslage wurde angenommen:

Der Bootsführer eines größeren Motorbootes erleidet einen Herzinfarkt. Daraufhin treibt sein Boot manövrierunfähig auf der Wümme und rammt ein anderes Motorboot sowie drei Kanus, wodurch die Kanus, besetzt mit insgesamt sieben Erwachsenen, kentern und alle Insassen ins Wasser fallen.

Der Bootsführer des zweiten Bootes bleibt unverletzt. Er setzt unverzüglich einen Notruf ab und berichtet, dass mehrere Personen in der Wümme treiben. Zu diesem Zeitpunkt strömt die Wümme mit einer Geschwindigkeit von etwa 1,5 m/s in Richtung Ritterhude (ablaufendes Wasser), was zu einem schnellen Abdriften der Verunglückten führt. Eine Person schafft es unterkühlt, mit Schocksymptomen und mit letzter Kraft auf das kleine Sportboot. Das Drehbuch sah vor, dass zwei weitere Personen bei Eintreffen der Einsatzkräfte noch im Wasser trieben (dargestellt durch Wasserrettungspuppen), während drei Personen nach unterschiedlichen Adriftweiten und Aufenthaltsdauern im Wasser aus eigener Kraft verschiedene, schwer zugängliche Uferstellen, wie beispielsweise Steinschüttungen oder Schilfgürtel, erreichten, die nur vom Wasser aus angefahren werden können (alle Personen sind unterkühlt). Die genaue Anzahl der Vermissten kann zu Übungsbeginn durch die Einsatzkräfte nicht beurteilt werden und muss durch weitere Informationsgewinnung im Laufe des Einsatzes immer wieder plausibilisiert werden.

Die eintreffenden Einsatzkräfte erkunden die Lage und prüfen, wie dem Rettungsdienst Zugang auf das größere Sportboot ermöglicht werden kann. Nach der Erstversorgung des Bootsführers an Bord erfolgt ein Transport auf einem Rettungsboot zu einer geeigneten Stelle, um den Patienten an Land zu bringen. Dort wartet ein Rettungswagen für die weitere Versorgung.

Nach der Erstversorgung der betroffenen Person auf dem kleinen Sportboot, wird diese ebenfalls mit einem Rettungsboot an Land gebracht.

Nachdem den Einsatzkräften klar wird, dass die Personen weiter in Flussrichtung Ritterhude abgedriftet sind, wird eine großflächige Personensuche land- und wasserseitig eingeleitet. Hier kommen auch Drohnen zum Einsatz, welche den Bereich mit Wärmebildkamera großflächig und schnell absuchen können.

Die weiteren eintreffenden Rettungsboote suchen ab der Unfallstelle flussabwärts die Wümme und die Uferbereiche nach abgetriebenen Personen ab, nehmen sie an Bord und übergeben sie an geeigneter Stelle dem Rettungsdienst an Land.

Die Übungsleitstelle erreicht ein Anruf eines Mitarbeiters des Schöpfwerkes Höftdeich, dass er eine treibende Person gesichtet hat, die vor dem Schöpfwerk untergegangen ist. Daraufhin werden sowohl landseitig als auch wasserseitig Einsatzkräfte zu Schöpfwerk entsandt. Die Suche von einem Rettungsboot bleibt erfolglos. Daher werden Taucher der DLRG und der Berufsfeuerwehr Bremen eingesetzt, die die Person bergen.

Nachdem alle Personen gefunden wurden, kann die Übung beendet werden.

Im Anschluss trafen sich die beteiligten Einheiten der Feuerwehr, der DLRG und des Rettungsdienstes aus Niedersachsen und Bremen gemeinsam im Feuerwehrhaus Sankt Jürgen zu einer kurzen Nachbesprechung bei einer stärkenden Suppe. Die Übungsleitung sowie die Einsatzleiter zogen insgesamt ein positives Fazit, jedoch wurden durch die Übung auch zahlreiche Punkte identifiziert, an denen der vorhandene Einsatzplan Wümme optimiert werden muss. Diese Punkte wurden während der Übung von acht Übungsbeobachtern aufgenommen, die das Geschehen an verschiedenen Standorten auf bremischer und niedersächsischer Seite verfolgten. Diese identifizierten Aspekte sollen in einer gesonderten Übungsnachbesprechung weiter erörtert werden.

Ein besonderer Dank gilt den Übungsdarstellern, die für die Übung ihre Boote zur Verfügung gestellt haben, sowie den Verletztendarsteller (Taucher VSK Osterholz), ohne deren Hilfe die Übung nicht zu Stande gekommen wäre.

Insgesamt waren an der Übung ca. 120 Einsatzkräfte sowie 15 Beobachter und Darsteller eingesetzt.

Redakteur:HHR

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