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Gemeindeübung

Datum: 22.05.2023

Am 22.05.2023 fand die diesjährige Gemeindeübung aller Ortsfeuerwehren der Gemeinde Lilienthal statt.
Neben Kräften der Gemeindefeuerwehr kamen auch umfangreiche Kräfte des Rettungsdienstes (ASB Bremen, DRK-Bereitschaft Osterholz und Örtliche Einsatzleitung Rettungsdienst des Landkreises Osterholz) zum Einsatz. Zudem unterstütze noch die Kreisfeuerwehr Osterholz mit der IuK-Fachgruppe mit ihrem neuen ELW2 sowie die Ortsfeuerwehr Worpswede mit Ihrem LF 20 und der Drehleiter. Insgesamt waren somit an dem Montagabend rund 135 Einsatzkräfte auf den Beinen.
Die langvorbereitete Übung fand bei der Firma Nabertherm in Lilienthal statt. Hier sah das Übungsszenario vor, dass es im Betrieb 3 in einem Materiallager zu einem Feuer gekommen ist. Hierdurch wurde die gesamte Halle des Betriebs 3 verraucht. Es galten 10 Personen in der Halle als vermisst. Der Schwerpunkt der Einsatzmaßnahmen lag somit auf das Suchen und Retten im Innenangriff in der weitläufigen Halle. Die geretteten Personen wurden außerhalb des Gefahrenbereichs an den Rettungsdienst übergeben.  
Der Rettungsdienst bildete eine Patientenablage und führte eine Sichtung und Erstversorgung der Patienten durch und setze entsprechende Behandlungsprioritäten im Sinne der Einsatztaktik für einen Massenanfall für Verletzte (MANV). Zudem mussten noch Betriebsangehörige außerhalb der Halle gesichtet werden. Nach ca. 30 Minuten und Abschluss der Menschenrettung in der Halle sah dann das Drehbuch vor, dass es zu einer plötzlichen Brandausbreitung im Dachbereich kam, so dass die akute Gefahr der Ausbreitung des Feuers auf den Betrieb 2 bestand. Nun galt es die Einsatzmaßnahmen von der Menschenrettung auf die Brandbekämpfung zu verlagern. Es wurde eine sogenannte Riegelstellung zum Betrieb 2 mit zwei Drehleitern (Lilienthal und Worpswede) eingerichtet. Hierzu bildete der übende Einsatzleiter zwei Brandbekämpfungsabschnitte „Nord“ und „Süd“. Im Abschnitt „Süd“ galt es weiterhin das Verwaltungsgebäude des Betriebs 3 vor einer Brandausbreitung zu schützen. Für die Riegelstellungen mussten jeweils umfassende Löschwasserversorgungen durch die übenden Einsatzkräfte aufgebaut werden. In einem separaten Einsatzabschnitt „Logistik“ wurde eine Atemschutzsammelstelle und ein Entkleideplatz für Maßnahmen der Einsatzstellenhygiene eingerichtet.  Währenddessen wurde im Einsatzabschnitt Rettungsdienst die weitere Versorgung der Patienten und die Klärung der Transportprioritäten durch den Organisatorischen Leiter Rettungsdienst (OrgL) und der Leitenden Notärztin (LNA) koordiniert. Hierzu wurde eigens auf dem Gelände der Firma Nabertherm eine Übungsklinik „Links der Wümme“ eingerichtet. Hier wurde nach dem Transport der Patienten die Übergabe vom öffentlichen Rettungsdienst an das Krankenhauspersonal simuliert.

Leider machte der Wetter-Gott der Übung einen Strich durch die Rechnung und im Verlauf setze gewittriger Starkregen ein. Umso bemerkenswerter war es zu beobachten, dass alle Teilnehmer trotz widriger Wetterbedingungen und durchnässter Kleidung Ihren Einsatz mit unvermindertem Eifer fortsetzten.

Gegen 21:30 Uhr wurde in einer kurzen Abschlussbesprechung die Übungslage noch kurz besprochen, bevor die Einheiten dann in die jeweiligen Standorte entlassen wurden, um die Einsatzbereitschaft wieder herzustellen.  Durch den Starkregen wurden die Aufräumarbeiten nach so einer Übung nochmal um ein Vielfaches verlängert, so dass für einige Kameradinnen und Kameraden erst kurz vor Mitternacht der Dienst zu Ende ging.

Die Übung hat gezeigt, wie wichtig es ist, dass die Zusammenarbeit zwischen den BOS-Einsatzorganisationen immer wieder geübt werden muss. Am Anfang einer solchen Großschadenslage mit vielen betroffenen Personen befindet sich Feuerwehr und Rettungsdienst gleichermaßen immer in einem Informationsdefizit über die Einsatzlage und in einem Missverhältnis zwischen verfügbaren Rettern und zu betreuenden Personen. Dies kann nur erfolgreich gemanagt werden, wenn die Fähigkeiten der verschiedenen Organisationen gebündelt und sinnvoll eingesetzt werden. Dafür hat die Übung wertvolle Erkenntnisse geliefert, die in den unterschiedlichen Organisationen nochmal detailliert aufbereitet werden und in die Ausbildung einfließen werden.

Ein besonderer Dank geht an die Firma Nabertherm, die als langjähriger Partner der Feuerwehr, ihre Betriebsgebäude sehr bereitwillig zur Verfügung gestellt hat. Weiterhin auch gilt der Dank auch den mitwirkenden Feuerwehren Worpswede, Hüttenbusch und Grasberg, sowie der Fachgruppe IuK des Landkreises.

Bedanken möchten wir uns auch für die wieder mal tolle Zusammenarbeit mit der ÖEL Rettungsdienst des Landkreises Osterholz, der Bereitschaft des DRK Osterholzes sowie dem Arbeiter-Samariter-Bund Bremen. Für die Betreuung der Übungsklinik möchten wir uns bei Dr. Alexandra van den Hoogen bedanken. Ferner waren mal wieder unsere Übungsdarsteller eine echte Bereicherung, die mit sehr realistischen Darstellungen die übenden Einsatzkräfte des Rettungsdienstes vor entsprechende Herausforderungen gestellt haben.

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